Ein äußerst selten und nur mit großem Glück zu sehender Gast in einem Garten neben der Rotach:
Ein schwarzes Ordensband, ein nachtaktiver, großer Falter aus der Familie der Eulenfalter. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 7 cm zählt er zu denn größten seiner Art.
Dieser Schnappschuss ist zwar unscharf, hat aber Seltenheitswert, denn das schwarze Ordensband befindet sich auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten. Die Lebensräume, in denen sich die Raupen und Larven ungestört entwickeln könnten, nehmen mehr und mehr ab.
normalerweise viel zu flinke Flieger, um sie vor die Linse zu bekommen:
die Distelfalter, hier ein Exemplar, das sich gerade auf einer Silberweide an der Rotach (gegenüber Rundelmühle) ausruht.
Wikipedia: Distelfalter
2019 ist ein Distelfalterjahr.
Im Juni und Juli sind die Langstreckenflieger zu tausenden von der arabischen Halbinsel her eingewandert. Hoffentlich verlieren sie nicht nach und nach ihre angestammten Ruhe- und Futterplätze auf ihren Wanderungen über tausende Kilometer.
An der Böschung der B 31 zum Löwentalviadukt stehen einige Büsche vom violetten Schmetterlingsflieder. Auch hier kann man an schönen Tagen im Juli und August Dutzende der flinken und schönen Edelfalter beobachten.
Auch sehr spät im Jahr noch zu sehen, wenn die Umgebung günstige Lebensbedingungen bietet: der Admiral
Ende Oktober sind nur noch wenige Schmetterlinge unterwegs.
Hier war ein Admiral-Weibchen fleissig bei der Eiablage.
Der Falter kann in Südwestdeutschland überwintern, und zwar sowohl als Falter, Raupe, Puppe oder Ei, die Entwicklung ist in der kalten Jahreszeit lediglich stark verzögert.
Tödlich für alle Entwicklungsstadien ist die Mahd der Brennesseln mit einer Maschine, bei der die Pflanzen und mit ihnen die Brut der Falter durchgehäckselt werden.
Links ein Admiral auf der Brennesselböschung am Naturfreundehaus, ca. 200 m vor der Mündung.
Bei dem kleinen braunen Falter mit den orangegelben Randpunkten handelt es sich vermutlich um das Weibchen des
Die häufigste Bläulings-Art in Deutschland.
Trotzdem haben Bläulinge spezielle Ansprüche und sollten nicht weiter ihrer Lebensräume beraubt werden.
Dieses braune Falterchen wurde nur einmal kurz nach der Mahd Ende Juli gesichtet,
Danach war trotz intensiver Suche kein Exemplar mehr zu sehen.
Wer ihn einmal gesehen hat, ist sofort bezaubert:
Den kleinen
erkennt man an seinen tiefgründig meerblauen Oberflügeln, die zwischen zartem Himmelblau bis blauviolett variieren können, seinen bläulings-typischen Unterseiten, die jedoch - im Gegensatz zu anderen Bläulingen nur 2 orangene Punkte aufweisen sowie an einem winzigen weissen Zipfelchen an den Hinterflügeln.
Mit nur 2,5 - 3,5 cm Spannweite ist er der zweitkleinste Bläuling Mitteleuropas.
Er kommt nur auf einer sehr kleine Fläche an der Rotach in Friedrichshafen vor, Beobachtet wurden maximal 3 - 8 Exemplare gleichzeitig.
Dort liebt er es, an den Blüten von Hornklee oder Luzerne zu saugen oder sich auf Steinen zu sonnen.
(Fotos: Sanne Weber, vom 16.08.2020)
Der
ist gottseidank noch eine recht häufige Art.
So auch an der Rotach. Es besteht aber durchaus die Möglichkeit, dass eine ganze Generation durch eine einzige "Pflegemaßnahme" komplett vernichtet werden kann.
Auf dem Foto schmeckt ihm der Nektar des Habichtskrauts.
etwas seltener als der kleine Kohlweissling ist der
(andere Namen: Tintenfleck-Weissling oder Leguminosen-Weissling)
Auf der Wiese zwischen Rotach und B 31 nördlich der Flugplatzstraße wurden mehrere Exemplare gesichtet. An allen anderen Abschnitten fehlt diese Art.
Hier gelang am 16.08.2020 der seltene Schnappschuss einer Paarung.
Es wird also - wenn alles gut geht - in absehbarer Zeit Nachwuchs geben.
Foto vom 14.05.2021:
auf dem Wall zwischen Rotach und Allmannsweiler Bach:
ein hübscher, zarter Klee- oder Gitterspanner
Ebenfalls am 14.05.2021 auf dem Wall gesichtet:
ein einzelnes Hauhechel-Bläulings-Weibchen.
Auf der Wiese oberhalb des Allmannsweiler Baches war noch kein einziger Schmetterling zu sehen.
ebenfalls am 14.05.2021 auf auf der gemähten, vorderen Wiese gegenüber der Rundelmühle entdeckt:
ein gemeiner Weichkäfer, der eine wichtige Rolle in der Ökologie spielt.
An einer weissen Johannisbeere in einem Garten neben der Rotach hat sich dieser Weinschwärmer besonders wohl gefühlt, vielleicht wegen der ähnlichen Farbe?
mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor)
Der Schwärmer kann eine Spannweite von bis zu 6 cm erreichen und zählt damit zu den größten seiner Art.
Die Eier und Raupen leben auf Wildblüten in feuchten Gebieten z. B. Auwäldern. Sie sind an der Rotach besonders gefährdet durch eine Mahd im Juli.
Die spanische Fahne, auch russischer Bär genannt,
(Euplagia quadripunctaria)
fotografiert in einem rotachnahen Garten, etwa 1 km von der Rotachmündung entfernt.
Der Falter aus der Familie der Bärenspinner ist eigentlich eher im Mittelmeer-Raum zu Hause.
Auch in wärmebegünstigten Gebieten in Süddeutschland scheint er sich wohl zu fühlen.
der bezaubernde Faulbaum-Bläuling, auch Garten-Bläuling
(Celastrina argiolus)
auf einem Kirschlorbeer in einem Garten ca. 1 km von der Rotach-Mündung entfernt.
Der in Mitteleuropa noch recht häufige Falter kommt aber nie in Massen vor sondern lebt weit verstreut.
Fragen, Interesse, Tipps, Kritik bitte an: naturpark-rotach(at)t-online.de