Treffpunkt Herz-Jesu-Kreuz
Das Herz-Jesu-Kreuz liegt etwa in der Mitte des Friedrichshafener Rotach-Abschnittes, 1,2 km von der Mündung aus landeinwärts. Wir gehen wahlweise nach Süden bis zur Mündung und zurück oder nordwärts bis zum Schmitthennerpark (gegenüber Technische Werke) und zurück.
Wer möchte, erfährt Neuigkeiten zur Stadt, Messe, Flughafen, oder Historisches zur Rundelmühle, Kloster Löwental (1250 - 1806) oder etwas über Flora und Fauna.
Termin: auf Anfrage
Dauer: ca. 2 Std
Treffpunkt:
Herz-Jesu-Kreuz (Ecke Aistegstraße/Flugplatzstraße)
Sonstiges: bitte an festes Schuhwerk, robuste Kleidung und evtl. Schutzhandschuhe denken
und aktuelle Corona-Regeln unbedingt beachten
Teilnahme auf eigene Gefahr
Führung durch: Sanne Weber
Anmeldung erbeten unter: naturpark-rotach@t-online.de
über einen Unkostenbeitrag würden wir uns freuen
Wir möchten zum Mit- und Nachmachen inspirieren.
Wenn jeder im Umkreis von 50 - 100 m um seinen Wohnplatz herum einmal die Woche schaut und ein wenig auf- und wegräumt, wär schon viel gewonnen.
Wir dürfen nicht zulassen, dass der Müll in die Böschungen, auf Wiesen und Felder und damit in unsere Nahrungskette oder unser Trinkwasser gelangt.
Ganz zu schweigen von den vielen Tieren in der Luft, zu Wasser und zu Lande, die an Plastik im Magen sterben.
Warum nicht auch überall im Stadtgebiet und auf Industrieparkplätzen?
Beispielhaft für öffentliche Müllentsorgung sind die Vorsortierbehälter auf dem Berufsschulgelände an der Steinbeisstraße.
Es steht sogar schon drauf, was wo rein soll.
Kommt leider häufig vor:
ganze Plastiktüten mit Abfall werden in den Rotachböschungen entsorgt.
Hier ein Fund an der Rotachbrücke Flugplatzstraße.
Die alte Ausweichnische unter der Eisenbahnbrücke Aistegstraße muss mehrmals wöchentlich von wild abgelagertem Müll befreit werden.
Oft werden (wie auf dem Bild) Mc-Donalds-Verpackungen, Trinkflaschen, ganze Mülltüten oder sogar Sperrmüll, Einkaufswägen bis hin zu Küchengeräten hier einfach abgestellt oder ins angrenzende Grün gepfeffert.
Übers ganze Jahr werden hier den Fußgängern und Radfahren Wolken von Urindüften zugemutet.
Verpackungsabfälle aus dem Fahrgastraum werden an den Industrieparkplätzen einfach in die Böschungen hinters Auto gestellt.
Auf den Industrieparkplätzen gibt es leider so gut wie keine Mülleimer.
Das besondere Problem an der Rotach:
der nächste Windstoß weht den Müll in die Böschungen und ins Wasser. Damit ist der Müll auf ewig Bestandteil unseres Trinkwassers und der Nahrungskette.
Keine Müll-Entwarnung an der Rotach.
Nachdem wir am 14.9. die Rotach wirklich tiptop abgesammelt hatten, kamen 1 Woche später schon wieder 9 Kilo Müll zusammen auf einer Strecke von nur 2 km (Herz-Jesu-Kreuz bis Mündung und zurück).
Das darf man gerne nach Belieben hochrechnen.
z. B. ergäben sich da ca.
5 Kilo Müll pro km pro Woche.
Eine beängstigende Menge.
Wenn man bedenkt, dass die einzelnen Teile nur wenige Gramm wiegen, muss man sich für 9 kg oft bücken.
Den Müll haben wir zu Anschauungszwecken am Startpunkt auf einer Plane ausgebreitet, fotografiert und gewogen.
Aber wir hatten nichtmal alles abgesammelt.
Eine illegal entsorgte Matratze und Gartenstühle musste der Bauhof abholen.
Bei der Sammelaktion am 9.11.2019 entdeckten wir eine komplette Kaffemaschine im Gebüsch. An diesem Ort wurden aber auch schon Staubsauger und komplette Wagenheber gefunden.
Wir haben sie aus dem Gebüsch geholt und am Herz-Jesu-Kreuz zur Abholung durch den Bauhof bereit gestellt.
Aber schon 2 Stunden später lagen nur noch ca. 20 Plastikteile dort und auf der Straße verstreut, das Innenleben konnte wohl jemand gebrauchen.
Keine Sorge: die Plastikteile, die zu groß waren für die Mülleimer-Öffnung haben wir im eigenen Hausmüll entsorgt.
am 23.11.2019 gefunden und entsorgt:
eine gebrauchte Spritze. Die Metallkanüle steckte hinter der Treppe.
Fundort:
Regenwasserrückhalte-Quader des ZF-Forums an der Bahnlinie Aistegstraße.
Die Treppe befindet sich hinter dem Häuschen.
Dort halten sich öfters Personen auf, die Blicke eher scheuen.
Bei der Rotachputzete der Vereine haben wir natürlich mit gesammelt.
In der Umgebung der Brücke an der Flugplatzstraße und B 31-Böschung fanden sich 3 Säcke voll Müll, 1 Roller, 1 Radkappe, 3 Styropor-Deckel.
Man muss sich wundern, was Leute so in die Natur werfen. Ob sie das auch in ihrem eigenen Garten so machen würden?
alle Fotos wurden am 30.01.2020 aufgenommen
All dieser Müll konnte aufgrund seiner Menge nicht von uns entsorgt werden, wird aber dem Bauhof gemeldet, der hoffentlich einen Trupp schickt. Solche Müllsünden belasten die Öffentliche Hand mit Schäden, die in die Millionen gehen können.
Fotos vom 31.01.2020
Am 9., 10. und 11. Februar 2020 fegt Sturm Sabine in 2 Wellen über Deutschland. An der Rotach war am Montag morgen, 10. Feb., die Abholung des gelben Sackes terminiert.
Abgeholt wurden die Säcke aber erst am Dienstag früh gegen 7.
Da insbesondere Betriebe gerne mal am Freitag die Säcke raus legen, hatte der Sturm alle Zeit der Welt, die viel zu dünnen Säcke zu zerreißen und den Inhalt über die Landschaft und in die Natur zu blasen.
Für das duale System muss es andere Lösungen geben. So kann das nicht bleiben. Das ist schon das vierte Mal innerhalb eines Jahres, bei dem wir etliche Stunden aufwenden müssen, um die Teile wieder aus Straßengrün, Brombeergebüschen und Flussböschungen zu holen.
der BUND-Geschäftsführer Axel Mayer bringt es auf den Punkt:
"Ein anderer wichtiger Grund für diese Vermüllung sind die generell zu dünnen gelben Säcke. Die Ausrede des Dualen Systems für das schnell zerreißende dünne Material ist
die Angst, "dass eine bessere Qualität von gelben Säcken" zu einem "Missbrauch" für andere Verpackungszwecke führen könnte. Wenn wir mit einer besseren Qualität der gelben Säcke die Vermüllung
von Stadt, Land, Fluss und Meer mit Abfällen und Plastik verhindern könnten, dann dürfen wir die Ausrede des Dualen Systems nicht gelten lassen. Das Duale System spart an den Kosten, die enormen
zusätzlichen Kosten aufplatzender Säcke für die Stadtreinigung zahlen die SteuerzahlerInnen.
Eine zumeist unbeachtetete Quelle des Mülleintrages in die Landschaft ist die Tatsache, dass Menschen trotz Sturmwarnung ihre dünnen gelben Säcke vor die Tür stellen. Hier zeigt sich auch eine
massive Entfremdung vieler Menschen von den Naturgewalten. Der Zusammenhang zwischen Sturm und drohender Vermüllung wird einfach nicht gesehen. So brachten die aktuellen Herbst- und Winterstürme
erneut eine massive Vermüllung von Städten und Gemeinden und trotz umfangreicher Reinigungsarbeiten wandert immer noch ein Teil des Mülls in Landschaft und Gewässer.
Die aktuell erkennbaren Ansätze der Plastikmüllvermeidung sind erfreulich, wenn sie ihr Nischendasein verlieren. Doch dort, wo Plastikabfälle tatsächlich konkret die Umwelt verschmutzen, fehlen
noch die richtigen Ansätze, vor allem aber fehlt eine zielführende Debatte."
Fragen, Interesse, Tipps, Kritik bitte an: naturpark-rotach(at)t-online.de