warum eine Initiative?

 

Die derzeitigen Anstrengungen der Stadt Friedrichshafen, dem Hochwasserschutz gerecht zu werden, gehen in die falsche Richtung.

Sie werden den Problemen, Chancen, Möglichkeiten, dem Potential der Rotach bei Weitem nicht gerecht.

 

  • die Planungen zum Hochwasserschutz durch das Büro Rapp, Biberach, sehen weitere Einengungen, Dammerhöhungen, Spundwände, Baumfällungen vor. Natur- und Artenschutz sind kein oder nur ein randständiges Thema. Lediglich der Abbau des Rundelwehres böte Potential, hier ist jedoch nur eine Raue Rampe mit Verlegung der Rotach nach Osten vorgesehen und eine Durchgängigkeit für Fische -  sowohl flussauf- als auch flussabwärts - soll hergestellt werden. Selbst diesbezügliche Studie der Firma Haberbosch zur Durchgängigkeit von 4 Rotachwehren (Rundelwehr, Zeller Wehr, Hammerstatt Ittenhausen, Reinachwehr) (zu finden auf der Seite des BUND Ortsgruppe Friedrichshafen, Rubrik Rotach) bleibt weit hinter den Renaturierungsmöglichkeiten zurück.

 

  • die Planungen durch das Büro Ramboll Studio Dreiseitl, Überlingen, (zu finden in der Ratsinformation der Stadt Friedrichshafen, Sitzung vom 02.07.2019, Direktlink hier, Tagesordnungspunkt 3, PDFtitel "FN Rotach 10 MB" berücksichtigen nicht die natürlichen Gegebenheiten und Verhältnisse der Rotach sondern zeigen eine vorrangig vom Menschen genutzte und zur gesichtslosen Allerwelts-Parklandschaft  verunstaltete Rotach.  (Fun-Fact am Rande: Auf einer der Abbildungen wird inmitten gemähter, einheitlicher Grünböschungen und zwischen Menschen ein Silberreiher (äußerst scheuer Bodenbrüter im Eriskircher und Pfrunger Ried) abgebildet. An der Rotach selbst ist jedoch der Graureiher (Baumbrüter) ansässig) Die Dreiseitl-Studie ist durchaus ein Schritt in die richtige Richtung, nämlich einem Blickwandel von einer vernachlässigten, verschandelten Rotach hin zu einem Erholungsraum und Naturraum. Aber die Studie kann nicht der erste Schritt sein und auch nur einer von vielen Schritten, die für eine dauerhaft renaturierte Rotach begangen werden müssen, denn:

 

  • Habitate (Lebens- und Fortpflanzungsraum mit ausreichendem Nahrungsangebot) für Zugvögel, Wasservögel, Bodenbrüter, Schwarmvögel, Fledermäuse, Insekten aller Art (Kleinstlebewesen bis hin zu Schmetterlingen und Libellen) werden bislang nicht berücksichtigt, teilweise sogar mutwillig zerstört. Hierfür ist es u. a. als Mindestmaßnahme notwendig, die Störung durch Menschen und auch freilaufende Hunde wenigstens eines Ufers und weitere Denaturierungen des Bachbettes (z. B. Einbau zusätzlicher Brücken) unbedingt zu vermeiden.

 

 

 

Zusammenfassend kann gesagt werden:

  • Dem Natur- und Artenschutz muss im Zuge der Hochwasserplanung Priorität beigemessen werden.
  • Flussnahe Dämme bieten nur eine trügerische Sicherheit.
  • Eine renaturierte Rotach ist der beste Hochwasserschutz.